Saphir

„Und er bezeichnet die vollkommene Liebe zur Weisheit.“
Der Saphir ist bei Hildegard der Stein der Weisheit und der Klugheit und hilft bei Kopfweh und Augenproblemen.
Interessanterweise ist er gleichzeitig auch der Magenstein und er hilft für Kopf und Magen auf dieselbe Art und Weise, nämlich indem man den Stein öfters in den Mund nimmt. Hier ist wiederum der Speichel ein Teil des Heilmittels und wir wissen, dass uns ungeordnete Gedanken und nicht getroffene Entscheidungen auf den Magen schlagen. Die Farbe Blau besänftigt generell und so fördert der Saphir unsere Bereitschaft zu Geduld und Gelassenheit, wenn uns Zorn und Ungeduld oder auch Liebeswahn plagen. Der Saphir ist kein Wasserstein.

„Wenn ein Mensch als ganzer vergichtet ist, so dass er vor lauter Schmerzen im Kopf und am übrigen Körper keine Geduld haben kann, nehme er diesen Stein in seinen Mund und die Gicht in ihm wird weichen.“
Bei Gicht und rheumatischem Kopfweh hilft der Saphir rasch und zuverlässig. Diese Schmerzen werden meist durch Ungeduld, Zorn oder Kummer hervorgerufen. Bei Bedarf gleich einen Saphir in den Mund nehmen oder einen Saphirring in reinem Gold tragen. Das lindert die Schmerzen und bringt Geduld und Gelassenheit. Reines Gold ist deshalb wichtig, weil Metalllegierungen wieder andere unerwünschte Reaktionen hervorrufen können.

„Wer vom Zorn heftig erregt wird, nehme sogleich einen Saphir in den Mund; der Zorn wird erlöschen und weichen.“
Bei Zorn, innerer Unruhe und Ungeduld immer wieder einen Saphir in den Mund nehmen oder einen in reinem Gold gefassten Saphir tragen. Das führt zu einem klaren Verstand und einer objektiven Sicht der Dinge und verhindert so die Folgen von Zorn, nämlich Gicht und Rheuma. Zorn schlägt sich oft auf den Magen und so verhindert der Saphir Magenschmerzen oder löst sie sogar auf.

„Der Mensch, der eine gute Auffassungsgabe und gute Erkenntniskraft haben möchte, nehme täglich frühmorgens nüchtern beim Aufstehen den Saphir eine kleine Weile in den Mund.“
Um zu „rechtem Verstand“, zu überlegten Handlungen und zu guten Einsichten zu gelangen, den Saphir morgens nüchtern einige Minuten lang in den Mund nehmen und dabei die Gedanken ordnen.
Zudem untertags einen eingespeichelten Saphir über den Dampf eines erwärmten Weines halten. Den „bedampften“ Stein abschlecken und den Wein trinken. Das führt zu einem klaren Verstand und stärkt den Magen.

„Wer aber dumm ist, so dass ihm jede Kenntnis fehlt, er jedoch klug sein will und nicht klug sein kann, er auch nicht voll Bosheit steckt und auch nicht danach strebt, der bestreiche seine Zunge oft nüchtern mit dem Saphir …, und er erhält einen guten Verstand.“
Diese Anwendung gilt für geistig behinderte und zurückgebliebene Menschen, die ein angenehmes und gutmütiges Wesen haben.

„Wem die Sehkraft schwindet, der nehme morgens nüchtern einen Saphir in den Mund und mache ihn mit seinem Speichel feucht. Mit dem Finger nehme man den Speichel vom Saphir und befeuchte damit seine Augen, und zwar so, dass auch der Saphir die Augen inwendig berührt, und sie werden geheilt werden und ganz klar.“
Bei Hornhauttrübungen, Bindehautentzündungen und Augenrötung den Saphir morgens nüchtern in den Mund nehmen und einspeicheln. Diesen Speichel mit dem Finger auf das ganze Auge streichen, sowohl auf die Lider als auch, wenn möglich, auf den Augapfel und die Bindehaut. Am besten jeden Morgen, noch im Bett liegend. Auch bei so genanntem „Flügelfell“, ein über das Auge wachsendes Häutchen, hilft der Saphir in der oben beschriebenen Art.
Bei so genanntem „Liebeswahn“, wenn eine Liebe unerfüllt, unerwidert oder unmöglich ist, empfiehlt Hildegard den Saphirwein. Dreimal ein wenig Wein über einen Saphir gießen und mittags und abends vor und nach dem Essen ein wenig davon trinken. Dies mindestens drei Tage wiederholen, bei Bedarf durchaus länger.