Achat

„Will ein Mensch diesen Stein tragen, so lasse er ihn auf der bloßen Haut ruhen, damit er davon sich erwärmt.“

Der Achat gilt bei Hildegard als Schutz- und Segensstein, als Lern-und Gedächtnisstein, er hilft bei Insektenstichen und Zeckenbissen, bei Epilepsie und Mondfühligkeit.

Mit ihm lässt sich Achatwasser herstellen – für Mondsüchtige, Epileptiker und Menschen, die im „Quartal“ ihren Süchten folgen.

„Die Wesensart des Achat macht den Menschen geschickt und feinfühlig und klug im Gespräch.“

Der Achat gilt im Sinne Hildegards als Examens- und Gedächtnisstein und wirkt am besten, wenn man ihn direkt auf der Haut trägt. Er hilft, leichter zu lernen, das Gelernte wieder abzurufen und klug zu argumentieren. Kinder verwenden am
besten einen Handschmeichler, den sie auch im Hosensack tragen können und bei Bedarf „zur Hand nehmen“, oder einen Anhänger an einem Lederband. Bei Prüfungen und in wichtigen Gesprächen ein Achatarmband, eine Kette oder einen Anhänger direkt auf der
Haut tragen. Das macht laut Hildegard klug im Gespräch bzw. bei der Prüfung. Der Achat hat schon manches Gespräch in die richtigen Bahnen gelenkt und dem Träger Sicherheit geschenkt.

„Wenn eine Spinne oder ein anderer Wurm sein Gift über den Menschen gegossen hat, … wärme der Betroffene den Achat stark an der Sonne.“

Der Achat hilft bei sämtlichen Insektenstichen, sogar bei Zeckenbiss, wenn man ihn an der Sonne oder auf einem erhitzten Tonteller anwärmt und auf die schmerzende Stelle auflegt.
Hildegard beschreibt auch, wie man den Stein über Dampf erwärmen, ihn dann eine Stunde im Wasser liegen lassen und mit diesem Wasser die betroffene Stelle immer wieder pflegen soll.
Wem diese Prozedur zu aufwendig ist, kann den Stein anhauchen oder abschlecken und ihn so auf den Insektenstich auflegen.

„Ein Mensch, der die Fallsucht hat und mondsüchtig ist, soll immer einen Achat auf seiner Haut liegend haben, dann wird es ihm besser gehen.“
Mondsüchtige, Schlafwandler, Getriebene und Epileptiker sollen immer einen Stein auf der Haut tragen und zudem das
„Achatwasser“ zubereiten. Dafür sinnvollerweise ein großes Gefäß und mehrere Achatsteine nehmen. An drei Vollmondtagen Achate ins Wasser legen, am vierten Tag entfernen und das Wasser erhitzen, aber nicht kochen. Mit diesem Wasser bis zum Neumond alle Speisen zubereiten und
den Achat in alle Getränke geben. Diese Prozedur bei Mondsucht fünf Monate, bei Epilepsie zehn Monate machen und „er wird sein Bewusstsein und die Gesundheit wieder erlangen, wenn Gott es nicht verhindert“.

„Ehe ein Mensch zu Bett geht, trage er allabendlich einen Achat auf der flachen Hand liegend kreuzweise durchs Haus.“
Um sich vor Einbruch zu schützen, empfiehlt Hildegard, den Stein in der offenen Hand durch das Haus zu tragen – und zwar zuerst längs im Raum und dann quer. Dies kommt einem Ritual gleich und bringt Schutz und Segen aufs Haus bzw. in die Wohnung, beendet
den Tag und begrüßt die Nacht.